MeerWildnis

Rund 80 % des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft bestehen aus Wasser. Dabei sind die Lebensräume in Ostsee und Bodden ganz unterschiedlich. Das Wasser beider Gewässer ist Brackwasser. Dies wiederum bezeichnet nicht – wie oft angenommen – trübes, schlammiges Wasser, sondern ist eine Mischung aus Süß- und Salzwasser. Die Konzentration des Salzgehaltes schwankt nicht nur zeitlich, sondern auch örtlich. Je weiter wir von Ost nach West in die Boddengewässer kommen, desto weniger Salz findet sich hier im Wasser gelöst. 

Nicht viele Lebewesen können in diesem speziellen Lebensraum existieren. Die meisten tolerieren die Schwankungen nicht. Aber die, die sich angepasst haben, kommen oft in großer Zahl vor. Die Heringe kommen in großen Schwärmen im Frühjahr zum Ablaichen in die Bodden. Diese werden daher auch die Kinderstube der Ostseefische genannt.

Die Bezeichnung Bodden kommt übrigens daher, weil diese Gewässer so flach sind und – wären sie teilweise nicht so trüb – man bis auf den Boden sehen könnte.

Die Nutzung der Wasserflächen und ihrer Lebewesen soll bis auf wenige Ausnahmen eingestellt werden. Eine Reduktion der Fischerei auf die Pflegezone schafft wertvolle Rückzugsräume für die Fischbestände, die sich dann besonders gut vermehren und in den angrenzenden Nationalparkregionen gefangen werden können.

Ein Problem – der Müll im Meer und an den Stränden

Fakten zu Meeresmüll

- Plastikmüll hat eine Haltbarkeit von rund 450 Jahren.
- Die Kunststoffprodunktion beträgt 250 Mio t pro Jahr.
- 8,4 Mio t davon landen jedes Jahr in den Meeren
- Die Nordsee wird jedes Jahr allein mit 20.000 t Meeresmüll belaste.
- 70% der Abfälle sinken auf den Meersboden
- 15 % der Abfälle treiben auf der Wasseroberfläche
- 15% der Abfälle landen an unseren Küsten
- Viele Tiere veränden an verschluckten Plasteteilen oder strangulieren sich in Netzen oder Folien.
- Im Laufe der Zeit werden die Kunststoffe zu Micropartikeln verrieben. Diese gelangen dann über die Fische in die Nahrungskette  und auch auf unsere Teller.
- Durch chemische Reaktionen werden Gifte aus dem Plasteabfall herausgelöst und gelangen ebenfalls in den biologischen Kreislauf.

Nur ein Bruchteil des Mülls, der in den Meeren treibt, landet an den Küsten. Aber dann sehen wir ihn. Und auch dann haben wir eine Möglichkeit etwas zu unternehmen. Jedes Stückchen Müll, dass eingesammelt und ordnungsgemäß entsorgt wird, landet beim nächsten Hochwasser nicht wieder im Meer. Die Funde am Strand geben ein gutes Abbild von dem, was im Wasser treibt. Gut 80% des Meeresmülls besteht aus Kuststoffen. Diese sind sehr langlebig und brauchen so um die 450 Jahre, bis sie zersetzt sind. Darum helften auch Sie mit. Neben Müllvermeidung können Sie eigene Sammelaktionen organisieren oder einfach beim nächsten Strandspaziergang das, was sie sehen, einsammeln.